Die Geschichte vom Percht und vom Nikolaus
Die Sage schreibt die Entstehung des Schlossbergs dem Teufel zu. Der hatte den Grazern versprochen, ihren Hausberg, den Schöckl, noch höher zu machen. Natürlich im Tausch gegen die Seele des ersten Menschen, der den erhöhten Schöckl besteigt. Als er nun von Afrika kommend mit einem riesigen Felsbrocken über Graz flog, sah er unter sich eine Prozession. Es war Ostersonntag. An diesem Tag hatte der Teufel keine Macht über die Menschen. So konnte er auch keine ihrer Seelen für sich gewinnen. In seinem Zorn schleuderte der Leibhaftige den Felsen auf die Stadt. Der zerbrach in zwei Teile. Der kleinere bildet heute den Austein, auf dem sich der Grazer Kalvarienberg befindet. Der größere Felsteil wurde zum Schlossberg. So kommen auch heute noch des Teufels Helfer als Kasematten Teufel jedes Jahr nach Graz.
Der Percht
Perchten sind weibliche Masken- und Sagengestalten, die während den
Rauhnächten (um den 5.1.) in Erscheinung treten.
Es gibt verschiedene Arten von Perchten z.B. Schönperchten,
die prachtvoll mit Schmuck und Spiegeln verziert sind
und dann noch die Schiachperchten,
die oft mit dem Krampus verwechselt werden.
Sie allerdings tragen Masken mit vielen Hörnern.
Es gibt eine Vielfalt von großen, jährlich wechselnden Perchtenumzügen.
Der Schönpercht
Schönperchten sind das Gegenstück der Schiachperchten,
wobei es durchaus möglich ist dass beide gleichzeitig auftauchen.
Schönperchten ist ein Oberbegriff,- Zu den Schönperchten zählen
die Spiegelperchten und die Tresterer, Glöckler usw.
Die Perchten sind sehr vielseitig an Aussehen und Bedeutung.
Schönperchten sind meist prachtvoll mit Schmuck und Spiegeln verziert.
Der Tanz der Schönperchten verheißt für die Bauernfamilien reichen
Erntesegen, Fruchtbarkeit, Glück und Gesundheit.
Bevor die Perchten zum nächsten Hof weiterlaufen, werden sie von den Familien zur Jause eingeladen.
Dann verschwinden sie wieder im Dunkel der kalten Winternacht.
Der Schiachpercht
Die furchterregenden Kreaturen mit Zottelpelzen und geschnitzten Holzmasken werden nicht nur von Kindern gefürchtet. Die Perchten-Tradition hat sich in manchen Regionen Österreichs und Bayerns sehr stark entwickelt. In der Steiermark etwa gibt es zahlreiche Perchten-Gruppen, die in den Rauhnächten (vom 21. Dezember bis zum 6. Januar) ihr Unwesen treiben. Schiachperchten, die oft mit dem Krampus verwechselt werden, tragen Masken mit mehreren Hörnerpaaren. Auch die Schiachperchten sind sehr vielfältig.
Schiachperchten sind das Gegenstück zu den Schönperchten. Sie verkörpern das Böse und ungebändigte.
Der Krampus
Der Krampus ist der bärtige und vermummte Begleiter des heiligen Nikolaus, dessen Festtag der 6.12. ist.
Vor dieser Zeit verbreitet er bei den alljährlichen Krampusläufen Angst und Schrecken.
Im Verlauf der Entwicklung des Brauchtums wurde der Krampus dem Heiligen gleichgesetzt, dann aber vom Nikolaus getrennt und schließlich zu einem selbständigen Geschenkbringer,
der den Kindern am Nikolausabend (5.12.) oder Nikolaustag (6.12.) seine Gaben beschert.
Der Krampus trägt eine dunkle oder rote Maske, Larve genannt,
mit 2 Hörnern und mit einer furchterregenden Fratze.
Er hat eine Rute, eine Kette oder eine Peitsche aus den Haaren von Pferden.
Der Nikolaus
St. Nikolaus ist der Heilige des 6. Dezember.
Er war um die Wende des 4. Jhd. Bischof von Myra (heute an der türkischen Mittelmeerküste).
Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer der Kinder belegt.
Er beschenkte damals mit Nüssen, Kletzenbrot und Dörrobst, manchmal auch Bekleidung oder andere nützliche Dinge.
Ab dem 17. Jhd. grassiert der Brauch, dass der Nikolaus mit einem Begleiter (später der Krampus)
die Kinder beschenkte oder auch schon mal wegen ihres unchristlichen Tuns tadelte.
Ab dem 19. Jhd. wird der Nikolaus immer mehr verweltlicht. Nicht zuletzt auch von den Medien.